Als einer der wichtigsten Protagonisten des linken Denkens hat Gregor Gysi die Politik geprägt. Kaum ein deutscher Politiker wurde so geschmäht und schlug sich doch so erfolgreich durch das Gestrüpp der Anfeindungen. Seine Autobiographie liest sich wie ein Geschichtsbuch, das die Erschütterungen, Extremen, Entwürfen und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts auf persönliche Weise erlebbar macht. In seiner Lesung erzählt er von seinen zahlreichen Leben: als Anwalt, Politiker, Autor, Moderator und Familienvater. Er schildert seinen Weg zum Rechtsanwalt, gibt Einblicke in sein Verhältnis zu Dissidenten und in die Spannungsfelder an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Erkennbar werden ein Leben und eine Familiengeschichte, die von Russland bis Rhodesien führt, in einen Gerichtsalltag mit Mördern und Dieben, und zu der ein Lob Lenins und die Nobelpreisträgerin Doris Lessing gehören.