Navid Kermani hat die öffentliche Rede zu einer Kunst gemacht, über die das Land staunt — nicht nur mit seiner berühmten Rede im Bundestag zum Grundgesetz und der Dankrede zum Friedenspreis in der Paulskirche. Immer wieder überraschte er seine Zuhörer, klärte sie auf, stieß Debatten an, verstörte oder rührte zu Tränen. Das Buch versammelt Kermanis bedeutendste Reden aus den vergangenen zwanzig Jahren und bringt damit eine der ältesten Gattungen der Literatur zu neuer Geltung.
Wie bedankt man sich angemessen für einen Preis, der einem zunächst aberkannt worden ist? Wie erklärt man Amerika kurz nach der Wal Donald Trumps seine Liebe? Was sagt ein Deutscher mit iranischen Wurzeln über Auschwitz? Welche Worte bleiben am Grab des eigenen Vaters? Und kann ein Kölner objektiv bleiben, wenn er über den 1. FC Köln spricht? Navid Kermani scheut in seinen großen Reden keine Herausforderung und fordert damit auch seine Zuhörer heraus, sich von bekannten Denkmustern zu lösen. In seinem ureigenen Spannungsfeld von klassischer deutscher Literatur, islamischer Mystik, amerikanischer Gegenkultur und europäischen Geis findet Kermani immer neue Gedankenbögen, die auch den Leser bis zur letzten Zeile fesseln.
Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, etwa dem Joseph-Breitbach-Preis, den Kleist-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandles und den Cicero-Rednerpreis.