Nach vier veröffentlichten Theaterstücken erschien im Herbst 2020 das Romandebüt der Würzburger Autorin Sonja Weichand: „schuld bewusstsein“. Der Roman stellt die Frage, was Erinnerungskultur heute bedeutet und beleuchtet die Zeit des Nationalsozialismus und die letzten Kriegsmonate in Würzburg.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Frauen, die 21jährige Rose-Marie, die 1944/45 noch immer überzeugte Nationalsozialistin ist, und ihre 30jährige Enkelin, die sich 2019 auf die Spurensuche nach dieser Vergangenheit macht. Schon bald merkt die Journalistin, dass ihre liebgewonnenen Wahrheiten keineswegs so sicher sind, wie sie angenommen hatte. Das gilt auch für ihre eigene Geschichte, die sich mehr und mehr mit der ihrer Großmutter zu verweben scheint. Ein Spiel mit Ungewissheiten beginnt, das die Leser*innen nicht mehr loslässt, während alles unausweichlich auf den Untergang Würzburgs zusteuert.
Sonja Weichand, geboren 1984, studierte an der Universität Würzburg Germanistik und Geschichte. Als Regieassistentin und Regisseurin arbeitete sie in den folgenden Jahren an verschiedenen Theatern und ist seit 2015 als Autorin tätig. Zuletzt erschienen vier ihrer Theaterstücke im Hofmann-Paul-Verlag und im deutschen theater verlag. Außerdem arbeitet sie als Dozentin für Literarisches Schreiben an der Universität Würzburg und schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Satire. Im Oktober 2020 erschien ihr Debütroman „schuld bewusstsein“.